Warum Vier plus Eins?

Im folgenden beschreibt unser Geschäftsführer Kai Frantzen, auf dessen Arbeit unser Verein mit all seinen Angeboten aufbaut, warum er unsere Angebote für wichtig hält und für wen diese gut geeignet sein könnten:

„Seit mittlerweile über 15 Jahren betreue und begleite ich Kinder, die anders denken und handeln als andere. Das betrifft Kinder vom Kindergartenalter bis hin zu jungen Erwachsenen, die eine angemessene Umgebung brauchen, diese aber in Kindergarten und Schule nur bedingt oder gar nicht erleben können. Manche Kinder entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, andere lernen einfach nur gerne, wiederum andere wissen mit ihren intellektuellen Möglichkeiten nichts anzufangen. Häufig lerne ich Kinder kennen, die in der Schule auffällig sind und bei denen ADHS diagnostiziert oder vermutet wird. In nahezu allen Fällen zeigen diese Kinder keine Auffälligkeiten, wenn sie in einer passenden Umgebung sein dürfen. All diese unterschiedlichen Bedürfnisse wahrzunehmen und dann Wege für diese Kinder zu finden, sehe ich als meine Aufgabe an. Dazu gehört selbstverständlich die Zusammenarbeit mit Eltern und Schule, denn nur gemeinsam kann der beste Weg für ein Kind gefunden und gestaltet werden.

Häufig fällt der Begriff Hochbegabung im Zusammenhang mit meiner Arbeit. Seit vielen Jahren verweigere ich die Benutzung dieses Begriffs, weil er falsch verstanden werden kann und für die tägliche Arbeit mit Kindern (und Erwachsenen) entweder sinnleer oder häufiger sogar eine Belastung ist. So genannte hochbegabte Kinder haben die gleichen Bedürfnisse wie alle Menschen. Dass diese teilweise auffälliger sind als andere, ist ausschließlich ein statistisches Problem. Diese – wie alle anderen Kinder – brauchen gute Förderung ihrer schwachen Seiten und gleichzeitig und genauso wichtig die Forderung ihrer Stärken. All das geht nur in passenden Gruppen. Die wichtigste Aufgabe ist die Entwicklung eines zutreffenden Selbstbildes. Das können Schule und Familie nicht alleine leisten, weil jeder Mensch, aber ganz besonders Kinder, dazu gleichaltrige, ähnlich handelnde und denkende Mädchen und Jungen brauchen. Passende Menschen zusammenzubringen, sehe ich als meine Hauptaufgabe an, vor allem weil ich sehr häufig erlebe, welch positive Wirkung passende Kinder aufeinander haben können.

Viel besser als ich können die Kinder und Eltern beschreiben, warum meine Arbeit wichtig sein kann. Auf der zehnjährigen Geburtstagsfeier der Samstagsgruppe im November 2014 haben wir alle derzeitigen und ehemaligen Kinder der Gruppen sowie deren Eltern nach der Bedeutung der Gruppen gefragt. Hier folgen die Antworten, die zeigen, was für Kinder und deren Wohlbefinden wichtig ist. Ich freue mich sehr über Ergänzungen.

Stimmen der Kinder

  • …, weil man zu nichts gezwungen wird – also nichts machen muss! Und dann macht lernen viel mehr Spaß.
  • …, weil man Leute kennen lernt, die die gleichen Interessen haben wie man selbst (und die man sonst nicht treffen würde).
  • …, weil man Leute trifft, die so sind wie man selbst und sich deshalb gut versteht.
  • …, weil es in der Gruppe Sachen gibt, die es nirgendwo anders gibt.
  • …, weil man so tolle Sachen machen kann.
  • … war samstags meine Lieblingsbeschäftigung.
  • …, weil man immer viel Spaß hat und Quatsch macht – obwohl man etwas lernt.
  • …, weil ich die Möglichkeit hatte, Sachen zu lernen, die ich in der Schule nicht gelernt habe.
  • …, weil ich in der Gruppe lernen durfte, was mir wirklich Spaß macht und was mich interessierte.
  • …, weil es eigentlich keine Regeln gibt, aber trotzdem viel geordneter abläuft als in der Schule.
  • …, weil man andere Kinder beim Lernen kennen lernt, die genauso denken, wie man selbst.
  • …, weil ich naturwissenschaftliche Experimente machen darf.
  • …, weil man Leute trifft, die so sind wie man selbst und sich deshalb gut versteht.
  • …, weil man frei wählen darf, was man machen möchte.
  • …, weil dort die coolsten Leute sind.
  • …, weil jeder frei ist und entscheiden darf, was er tun möchte.
  • …, weil man endlich lernen darf, ohne doof angeguckt zu werden.
  • …, weil man lernt, wie man weiter lernen kann.
  • … trotz Wochenende hat es immer Spaß gemacht und ich habe viele Sachen gelernt, die in der Schule viel später oder gar nicht behandelt wurden.
  • …, weil ich Freunde kennen gelernt habe und sehr viel Spaß habe.
  • …, weil man seine Freunde immer wieder sieht, es lustig ist und man trotzdem etwas lernen kann.
  • …, weil ALLE so nett sind.
  • …, weil sich alle gut verstehen.
  • … nicht so anstrengend und nervig wie Schule. Trotzdem lernt man viel mehr.
  • …, weil die Stimmung immer super ist.
  • …, weil man differenzierter als in der Schule lernen kann und optimale Ergebnisse erzielt, weil man sich die Leute zusammen sucht, mit denen man arbeiten möchte.
  • Samstagsgruppe macht immer viel Spaß, weil man so viele neue Sachen kennen lernt.

Stimmen der Eltern

  • …, weil mein Kind das lernen darf, was es lernen möchte und Kinder getroffen hat, die ähnlich sind, wie es selbst.
  • …, weil schnell lernende Kinder in der Schule aufgeschmissen sind und in der Gruppe werden sie gesehen und verstanden.
  • …, weil mein Kind so sein darf, wie es ist. Mein Kind ist durch die Möglichkeiten der Gruppe zutiefst entspannt.
  • …, weil unser Kind so sein darf, wie es ist. Weil es akzeptiert wird und andere Kinder kennen gelernt hat, die „genauso“ sind.
  • …, weil mein Sohn auch nach acht Jahren immer noch begeistert zur Gruppe geht.
  • …, weil unser Sohn dort von allen so akzeptiert wird, wie er ist (und sogar Freunde finden konnte), Er gehört endlich dazu…
  • …, weil mein Kind seinem naturwissenschaftlichen Wissensdrang nachgehen kann, wie wir es zu Hause niemals unterstützen könnten und was auch in der Schule nicht möglich zu sein scheint.
  • Die Einrichtung ist unverzichtbar, weil sie die Kinder dort abholt, wo Schulen mit ihnen und ihrem Wissensdurst überfordert sind.
  • Das zusätzliche Lernen hat meinem Kind Entspannung gebracht.